Jameda-Eintrag – Segen oder Fluch?
Das Bewertungsportal Jameda ist gerade für Patienten eine Richtlinie bei der Wahl des neuen Zahnarztes. Hier kann man neben den Kontaktdaten, Öffnungszeiten oder Leistungsspektrum auch Erfahrungen von anderen Patienten finden. Doch nicht jeder Arzt ist mit seinem Eintrag zufrieden. So ging es auch einem Zahnärztepaar aus dem Rheinland. Sie wollten nicht weiter im Bewertungsportal auffindbar sein.
Jameda sieht sich als neutrales Informationsportal im Medizinbereich. Das Ziel, eine vollständige Ärzteliste für Deutschland bereitzustellen, erfüllt das in München ansässige Unternehmen sehr erfolgreich. Neue Ärzte werden automatisch als Basiseintrag im Register aufgenommen. Der jeweilige Arzt kann anschließend selber entscheiden, ob er Anspruch auf seinen Basiseintrag erhebt, oder sogar durch einen kostenpflichtigen Premium-Account weitere Funktionen freischaltet. Die Informationen für den Basiseintrag zieht Jameda dabei ungefragt aus den Suchportalen bzw. vorhandenen Internetseiten. Manchen Ärzten ist es daher wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass sie im Portal auffindbar sind und Patienten ihre Leistungen bewerten können.
Dieser Automatismus sorgte bei dem Ärztepaar für Unmut, die beiden wollten nicht weiter bei Jameda gelistet sein – und damit auch den Patienten die Bewertung verwehren. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat diese Klage jedoch abgewiesen. Jamedas vollständige Arztlisten seien die Grundlage für eine freie Arztwahl und sorgten für Transparenz. So müssen Ärzte weiterhin ‚dulden‘, dass Patienten auf Jameda ihr ‚Urteil‘ über ihre Leistungen abgeben dürfen.
Jameda kann jedoch auch sehr von Vorteil für einen Zahnarzt sein. Wir raten daher, auf jeden Fall Anspruch auf den Basiseintrag zu erheben. So hat man immer die Kontrolle darüber, dass die eingetragenen Daten vollständig und korrekt sind. Möchte man prominenter in Erscheinung treten, ist das Upgrade auf einen Premium-Eintrag sinnvoll. Hier können neben Bildern (im Basiseintrag ist kein Profilbild enthalten) auch diverse Leistungsbeschreibungen, Angebote und auch Fachbeiträge ergänzt werden. Dies wirkt auf den Patienten professionell und weckt Vertrauen in die Praxis.
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